Im Jahr 2021 verzeichnete der Online-Handel in der Schweiz ein Wachstum von 9.9 %, im Vorjahr sogar um 27.2 % (HANDELSVERBAND.swiss, 2022).
Zahlungen mit Kreditkarten sind bei Bestellungen in Online-Shops das am zweithäufigsten genutzte Zahlungsmittel – rund ein Viertel aller Online-Bestellungen werden mit Kreditkarte bezahlt (GfK Switzerland AG, HANDELSVERBAND.swiss, Schweizerische Post, 2022).
In diesem Blogbeitrag bieten wir einen kurzen Überblick über die Funktionsweise der Anbindung von Kreditkarten-Zahlungen für Online-Shops und vergleichen folgende drei Anbieter: Stripe, PostFinance, Worldline.
So funktionierts: Anbindung von Kreditkarten-Zahlungen für einen erfolgreichen Online-Shop
Um einen erfolgreichen Online-Shop zu betreiben und Kaufabbrüche zu verhindern, ist es wichtig, dass Sie Ihren Kund:innen die bevorzugten Zahlungsmethoden anbieten.
Für die Anbindung von Kreditkarten-Zahlungen wird ein Akzeptanzvertrag mit einem Acquirer benötigt. Der Acquirer wickelt die Kreditkarten-Transaktionen für Händler:innen ab.
Die technische Anbindung von Zahlungsmethoden erfolgt durch einen Payment-Service-Provider (PSP). Er stellt die Zahlungsplattform zur Verfügung und fungiert somit als Vermittler zwischen dem Online-Shop und dem Acquirer. Durch den PSP können die verschiedenen Zahlungsmethoden im Online-Shop integriert werden und es sind keine einzelnen Verträge mit den jeweiligen Anbietern der gewünschten Zahlungsmethoden nötig. Zudem können Sicherheitssysteme wie 3D-Secure direkt eingebunden werden.
3 Zahlungsanbieter für Online-Shops im Vergleich
Stripe
Stripe ist eine amerikanische Plattform zur Zahlungsabwicklung und bietet diverse Zahlungsmethoden an.
Die Zahlungsabwicklung ist in mehr als 135 Währungen möglich. Neben Kreditkarten sind zum Beispiel auch Apple Pay und Google Pay verfügbar. Eine Zahlung mit PostFinance Card oder TWINT ist jedoch nicht möglich.
Durch das einfache Online-Onboarding ist Stripe sehr schnell einsatzbereit. Die Einrichtung ist kostenlos und durch das transaktionsbasierte Preismodell fallen keine monatlichen Fixkosten an. Pro Transaktion in liechtensteinischen und schweizerischen Online-Shops sind CHF 0.30 sowie 2,9 % des Rechnungsbetrags fällig. Falls eine Währungsumrechnung erforderlich sein sollte, kommt eine Gebühr von 2 % hinzu.
Mit dem Auszahlungsplan können Sie festlegen, wie oft Stripe die erhaltenen Gelder auf Ihr Bankkonto auszahlt. Der schnelle Support per Telefon, E-Mail oder Chat ist rund um die Uhr erreichbar.
PostFinance
Die PostFinance AG bietet zwei verschiedene E-Payment-Lösungen an, für welche während 30 Tagen eine kostenlose Testversion im Simulationsmodus bereitgestellt wird.
Checkout All-in-One
Für die Version «Checkout All-in-One» ist kein separater Vertrag mit einem Acquirer erforderlich – die PostFinance ist der alleinige Vertrags- und Ansprechpartner für alle in dieser Version angebotenen Zahlungsmethoden. Es wird allerdings ein PostFinance-Geschäftskonto oder eine Kreditkarte benötigt.
Zahlungen sind mit Kreditkarten (Visa und Mastercard), TWINT sowie PostFinance Card/E-Finance möglich. Apple Pay und Google Pay werden hingegen nicht unterstützt. Nach Ablauf der Testversion ist diese Version innert 10 Arbeitstagen für produktive Zahlungen eingerichtet.
Die Kosten für die Software inkl. Plugin betragen einmalig CHF 249.00 (exkl. MWST) sowie für die Software-Lizenz monatlich CHF 14.90 (exkl. MWST) für permanente Updates. Pro Transaktion fällt je nach Umsatz ein Kommissionspreis von 2,3 % bis 2,9 % an. In diesen Preisen sind sämtliche Acquiring- und PSP-Kosten enthalten.
Die Abrechnung und Auszahlung der erzielten Umsätze erfolgt wöchentlich.
Checkout Flex
Die Version «Checkout Flex» ist mit einem Zahlungsterminal für den stationären Verkauf erweiterbar. Die Online-Verkäufe sowie auch die Verkäufe vor Ort können in einem einzigen Backoffice-Tool verwaltet werden.
Der Vertrag mit PostFinance kann nach Ablauf der Testversion in kurzer Zeit online abgeschlossen werden. Für diese Version ist pro Zahlungsart ein separater Vertrag mit einem Acquirer nötig. Die Vertragsanfrage dafür wird im Onboarding-Prozess automatisiert online vermittelt. Die Bearbeitungsdauer bis zur Produktivschaltung ist abhängig von der Dauer der Vertragsausstellung des gewählten Acquirers und kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Auch für diese Version wird ein PostFinance-Geschäftskonto oder eine Kreditkarte benötigt.
Zahlungen im Online-Shop sind mit Kreditkarten (Visa, Mastercard, Amex), TWINT, PostFinance Card/E-Finance sowie auf Rechnung möglich (weitere Zahlungsmethoden auf Anfrage).
Die Einrichtungsgebühr inkl. Plugin beträgt einmalig CHF 249.00 (exkl. MWST) sowie für die E-Commerce-Software monatlich CHF 19.90 (exkl. MWST) für Updates, Support und zwei Spaces (für die Einrichtung von zwei Online-Shops). Pro Transaktion sind CHF 0.18 fällig. Hinzu kommen noch die Transaktionsgebühren des gewählten Acquirers, welche erfahrungsgemäss ebenfalls zwischen 2 % bis 3 % liegen.
Worldline
Für Online-Shops bietet Worldline Schweiz AG die Zahlungslösung «WL E-Payments» an, welche vorab getestet werden kann. Es sind alle gängigen Kredit- und Debitkarten (z. B. Visa, Mastercard, Diners Club) sowie auch TWINT verfügbar, Apple und Google Pay können ebenfalls aktiviert werden. Über einen zusätzlichen Vertrag mit dem entsprechenden Acquirer können auch Zahlungen mit PostFinance Card, American Express oder PayPal angeboten werden.
Ausländische Karten werden erkannt und der Kaufbetrag wird beim Checkout zum besten Wechselkurs in der Kartenwährung angezeigt, die Währung kann aber auch durch die Käufer:innen frei gewählt werden.
Für diese Lösung von Worldline fallen keine Einrichtungsgebühren und keine monatlichen Fixkosten an. Kostenlose Updates sowie technischer Support sind zudem inbegriffen. Pro Transaktion sind CHF 0.29 sowie 2,85 % des Rechnungsbetrags fällig.
Die Zahlungslösung kann online bestellt werden, die Zustellung des Vertrags folgt anschliessend per E-Mail.
Auf die richtige Karte setzen: Welche Lösung eignet sich für Ihren Online-Shop am besten?
Die vorgestellten Zahlungslösungen lassen sich in der Regel einfach in verschiedene Shop-Systeme einbinden.
Für welchen Anbieter Sie sich entscheiden, ist von Ihren persönlichen Voraussetzungen abhängig: Ist bereits ein PostFinance-Geschäftskonto vorhanden? Wird ein zusätzliches Zahlungsterminal für den stationären Handel benötigt? Auch ist es relevant, welche zusätzlichen Zahlungsarten Sie neben Kreditkarten-Zahlungen anbieten möchten (zum Beispiel TWINT, PayPal, Apple Pay und Google Pay) und in welchen Währungen die Zahlungen möglich sein sollen.
Als Webshop-Lösungsanbieter können wir Sie bei der technischen Integration, der Gestaltung des individuell auf das Design Ihrer Website angepassten Zahlungsfensters wie auch bei der Abwicklung der Formalitäten unterstützen.
Insbesondere bei der Verarbeitung von Kreditkarten-Daten muss die Sicherheit an erster Stelle stehen. Mit regelmässig durchgeführten Sicherheit- und Technologieupdates kann gewährleistet werden, dass Ihr Online-Shop immer auf dem neuesten Stand ist und den aktuellen Sicherheitsanforderungen entspricht.
Quellen
Quellen
- HANDELSVERBAND.swiss, 2022, Schweizer Online-Konsum wächst 2021 weiter um 9.9 %, abgerufen am 21.06.2022
- GfK Switzerland AG, HANDELSVERBAND.swiss, Schweizerische Post, 2022, Onlinehandelsmarkt Schweiz 2021, abgerufen am 21.06.2022
- Stripe Inc., 2022, Preisgestaltung für Unternehmen jeder Grössenordnung, abgerufen am 21.06.2022
- PostFinance AG, 2022, PostFinance Checkout All-in-One, abgerufen am 21.06.2022
- PostFinance AG, 2022, PostFinance Checkout Flex, abgerufen am 21.06.2022
- Worldline Schweiz AG, 2022, Starten Sie im E-Commerce durch, abgerufen am 21.06.2022